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Der Storyboard ist im Auftrag vom Videokünstler Andrey Ustinov gezeichnet worden, der das als ein grafisches Teil seiner Installation an der Kulturtankstelle Linz / Österreich im Juni 2018 ausgestellt hat. Das Storyboard soll demnächst als grafische Vorlage fürs gleichnamigen Filmprojekt angewendet werden.
Der Film ist eine Mischform aus einem dokumentarischen Filmporträt und einer Videoperformance basierend auf einer ortspezifischen Intervention im Kölner Stadtraum. Die porträtierte Person ist Herr Cüneyt N., ein Plakatkleber, Angestellter eines privaten Kölner Werbeunternehmens. Seine Arbeitsroutine ist das Zukleben von neuen Werbeplakaten und das Herunterreißen von den Alten. Als gläubiger Mensch und als eine politisch denkende Person, betrachtet er seine Tätigkeit äußerst kritisch: der Inhalt, der meisten von ihm angebrachten Plakate steht in einem Gegensatz zu seinen religiösen und politischen Auffassungen. Doch, als Hauptversorger seiner fünfköpfigen Familie ist er gezwungen, den lästigen Job dauerhaft fortzusetzen. Um den täglichen Frust zu bewältigen, erklärt Cüneyt für sich, das Herunterreißen der alten Plakate zu einer politischen Handlung. So verwandelt er sich von einem Lohnarbeiter zu einem urbanen Guerillakämpfer.
Eine seiner nächtlichen Aktionen mache Ustinov zum Ausgangspunkt seines Films. In diesem Film wird der Plakatkleber zehnfach, nacheinander dasselbe Bildmotiv plakatieren. Das Motiv zeigt ihn selbst beim Herunterreißen von Plakaten. Am Ende reißt er alle zehn Plakatschichten herunter.